Der Beruf des Barbiers hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Wir bieten heute in unserem Salon Dienstleistungen für Herren an. Damit knüpfen wir an eine lange Tradition an, die im 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre Blütezeit hatte. Davor hatten die Barbiere auch verschiedene andere Aufgaben und auch das Makenzeichen der Barbiere, die sich drehende Säule mit weißen, blauen und roten Linien, hat ihren Ursprung in dieser Zeit. Vor etwa 50 Jahren hat die Anzahl der Herrenfriseure stark abgenommen. Die Barbershops mussten einem neuen Konzept Platz machen. Der Unisex-Salon ist heute der Standard. Aktuelle Umfragen zeigen, dass Frauen in solchen Salons etwa dreimal soviel bezahlen, wie Männer. Einen entsprechenden Stellenwert haben die weiblichen Kunden auch. Der Damenservice dominiert den Unisex-Salon auf allen Ebenen. Wir verstehen uns als klassischer Barbier. Wir bedienen ausschließlich Herren und bieten viele Dienstleistungen, wie Du sie bei anderen Friseuren nicht finden wirst.
Barbiere im alten Ägypten
Das älteste gefundene Rasiermesser stammt aus Ägypten. Es ist bereits mehr als 6.000 Jahre alt. Die Haarpflege und die Rasur hatte bei den alten Ägyptern einen hohen Stellenwert. Frisur und Bart wurden genauso gepflegt, wie der Rest des Körpers. So umfasste die Aufgabe des Merimaat, einem angesehenen Barbier, auch die Ganzkörperrasur der Priester. Alle drei Tage wurden die Herren komplett rasiert.
Griechenland und Rom
Im 5. Jahrhundert v. Chr. waren bei den Griechen Barbiere für die Rasur und die Frisur der Herren verantwortlich. Während die Griechen mit gepflegten Bärten und einem ordentlichen Haarschnitt die Antike unsicher machten, waren die Römer noch ungepflegt. Erst 296 v. Christus brachte der römische Senator Ticinus das Barbierhandwerk auch nach Rom. Danach sahen auch die Römer besser aus und führten viele interessante Gespräche in den Tonstrinae, wie sie die Barbershops damals nannten. Die Römer fanden Gefallen an der Rasur und ließen teilweise sogar mit Bienwachs die Gesichtsbehaarung entfernen. Für die Rasur setzten sie Bronzeklingen ein. Auch Haarmassagen, Pediküre und Maniküre waren Teil der Dienstleistungen, die die römischen Barbiere erbrachten. Mit ihren Eroberungen bärtiger germanischer Stämme kam der Vollbart aber auch in Rom wieder in Mode.
Alexander der Bartlose
Im 3. Jahrhundert v. Chr. erlebte der Bart einen Rückschlag. Bei seinem Feldzug gegen die Perser wurden Krieger an ihren Bärten von den Pferden gezogen. Das veranlasste Alexander den Großen dazu, seinen Soldaten Bärte zu verbieten. Dadurch setzte sich die Rasur immer weiter durch und wurde zur Mode. 1800 v.Chr gründeten die Barbiere in Mesopotamien die erste Berufsvereinigung. Das Barbierhandwerk war zu dieser Zeit also weit verbreitet. Die Haarpflege und Behandlung hatte einen hohen Stellenwert und so kam bereits 1400 v. Chr. Henna für die ersten gefärbten Haare zum Einsatz. Schon in der Antike erweiterten die Barbiere Ihr Angebot nach und nach. Außer der Haarpflege fielen so auch bald die Zähne in den Aufgabenbereich der Barbiere.
Haare, Zähne und Aderlass
Etwa um das Jahr 900 lebte in Europa die Kultur der Bader, oder Badeknechte auf. In Warmbädern wuschen sich die Kunden und die Bader, oder Stübner versahen die Körperpflege. Haarschnitt und Rasur, aber auch medizinische Behandlungen gehörten zu den Dienstleistungen. Die Badehäuser waren lange Zeit Zentrum der Körperpflege. In Wien gibt es bis heute die sogenannten Tröpferlbäder, oder Brausebäder, die das Prinzip fortsetzen. Hier kann man auch heute noch für wenig Geld duschen. Aus den Badeknechten entwickelten sich nach und nach auch die Barbiere. Als Trockenscherer boten sie Rasur und Haarschnitt, sowie verschiedene medizinische Dienstleistungen, aber kein Bad an. Wundpflege, Aderlass, Zahnbehandlungen und Einläufe konnte man dort bekommen. Die ersten Barbiere arbeiteten auch als Krankenpfleger. Dass Haarpflege im Mittelalter sehr wichtig war, zeigt die Erfindung des Lockenstabs aus dieser Zeit. Bereits um das Jahr 1000 war ein Tonstab zum Formen von Locken im Einsatz.
Chirurgie
Der Bildungsstand im Mittelalter war im Durchschnitt sehr niedrig. Die Priester waren die Einzigen, die eine entsprechende Bildung aufweisen konnten. Das führte dazu, dass sie auch die medizinische Versorgung der Kranken übernahmen und verschiedene Eingriffe vornahmen. Barbiere assistierten den Priestern dabei. Nachdem aber im 12. Jahrhundert vom Papst verboten wurde, das Priester blutige Eingriffe und damit auch den beliebten Aderlass durchführten, fiel diese Aufgabe den Barbieren zu. Bis ins 15. Jahrhundert übernahm unser Berufsstand die medizinische Versorgung und führte auch chirurgische Eingriffe durch.
Barber´s Pole
Die bekannte weiß-rot-blaue Säule, die sich vor den Barbershops weltweit dreht, hat ihren Ursprung im 16. Jahrhundert. Bader und Barbiere zeigten damit ihre Dienstleistungen an. Am oberen Ende symbolisierte eine Schüssel, die Schüssel, in der Blutegel für den Aderlass gehalten wurden. Am unteren Ende fand sich eine weitere Schüssel, die für das Gefäß stand, mit dem das Blut aufgefangen wurde. Dazwischen befand sich die bemalte Säule und zeigte die Dienstleistungen an. Weiß steht hier für die Zahnbehandlung. Rot symbolisiert Aderlass und Eingriffe und blau zeigte an, dass auch Haarpflege und Rasur angeboten wurde. Heute kann man an den Farben nicht mehr ablesen, welche Behandlungen angeboten werden. Trotzdem steht die Barber´s Pole auch heute für die lange Tradition unseres Handwerks und erinnert an die Geschichte der Barbiere.
Ende der Bader
Bis 1548 war Bader und Barbier ein unehrenhafter Beruf. Erst danach wurden sie als vollwertig angesehen. Während des 30-jährigen Kriegs wurden die Badehäuser geschlossen und die Bader mussten ihre Dienste unterwegs anbieten. Mit den ersten Krankenhäusern, die im 18. Jahrhundert gegründet wurden, verlagerte sich die medizinische Kompetenz langsam auf die Ärzte. Schließlich wurde den Barbieren die medizinische Behandlung komplett verboten und ihre Dienstleistung auf Haarschnitt und Rasur beschränkt. Da die medizinische Versorgung aber nicht flächendeckend gewährleistet werden konnte, war es bis Mitte des 19. Jahrhunderts immer noch üblich, dass der Barbier sich auch um Wunden und schlechte Zähne kümmerte.
Perückenmacher
Ende des 17. Jahrhunderts kamen Perücken in Mode. Zusammen mit dem Verbot eines Teils ihrer Tätigkeiten gerieten die Barbiere unter Druck. Also sattelten Sie um und erweiterten Ihr Angebot um die Herstellung von Perücken. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren Perücken beliebt und wurden von Männern, aber auch von Frauen getragen. Erst mit der französischen Revolution zwischen 1789 und 1799 verschwanden die Perücken nach und nach. Die Dienstleistung der Barbiere musste wieder angepasst werden und der Haarschnitt wurde wichtiger.
Barbiere werden sesshaft
Am Anfang des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass der Barbier Hausbesuche machte. Die Haare wurden daheim beim Kunden geschnitten. Einen Salon, wie wir ihn heute kennen, gab es erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit dem wurde der Beruf auch immer weiter reguliert. Innungen und Meisterprüfungen sorgen für eine hohe Qualität der Dienstleistungen. Als Kunde darf man sich auf die Fachkompetenz verlassen.
Herrenfriseur
Bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es in Österreich Damen- und Herrenfriseur-Salons. Rasur und Haarschnitt wurde beim Herrenfriseur ausschließlich für Männer und ihre Söhne angeboten. Die Bartpflege war weniger häufig gefragt. Mit dem ersten Weltkrieg begann der Siegeszug der Rasur. Der 1901 patentierte Rasierhobel wurde von den USA für die Soldaten gekauft. Sich selbst zu rasieren kam damals in Mode. Der erste elektrische Rasierapparat, der 1920 auf den Markt kam, verstärkte den Trend. Also kam man damals zum Herrenfriseur um einen klassischen Haarschnitt zu bekommen.
Die wilden 70er
Unserer Großelterngeneration verdanken wir eine Entwicklung, die in den 1970ern ihren Ursprung hat. Die Herrenfriseure beherrschten den Haarschnitt perfekt und sorgten für ein gepflegtes Äußeres der Herren. Der Trend zu Langhaarfrisuren stellte die Friseure aber vor eine Herausforderung. Weil die langhaarigen Männer beim klassischen Herrenfriseur nicht bedient wurden lag nahe, zum Damenfriseur auszuweichen. Die reagierten auf die neuen Kunden und richteten Männerbereiche ein. Schnell starben die Herrenfriseure aus und Männer waren gezwungen zum Klang von Trockenhauben und den Duft von Dauerwellen, ihren Friseurbesuch zu absolvieren.
Giller & Co. – Barbier in Wien seit 1997
Aber nicht überall haben Friseure ihre Geschichte vergessen. Nicht allen Männern werden pastellfarbene Umhänge umgebunden, wenn sie ihren Haarschnitt bekommen. Oasen, wie unser Salon, gehen auch heute noch auf die Bedürfnisse der männlichen Kundschaft ein. Bei uns muss man nicht verlegen in Frauenzeitschriften blättern. Bei Giller & Co lebt die lange Tradition der Barbershops. Wir kümmern uns um Deinen Bart und Deine Frisur. Bei uns bekommst Du eine ausgezeichnete Dienstleistung in einem tollen Ambiente. Am Besten machst Du gleich einen Termin bei uns aus und überzeugst Dich selbst. Natürlich auch, wenn Du eine Langhaarfrisur trägst.